Austausch Hanoi-Bremen
31. Januar 2016 - Ingo VetterWir konnten für 2016 eine Förderung des Erasmus+ Programmes für einen Austausch mit der Vietnam University of Fine Arts in Hanoi bekommen. Es ist ein Probelauf für eine längerfristige Kooperation und dieses erste Jahr sieht einen Austausch von jeweils einer Lehrperson und einer Person aus der Verwaltung vor. Im Januar 2016 waren Birgit Harte vom International Office und ich in Hanoi und vorraussichtlich im Mai 2016 werden die Kunstwissenschaftlerin Bui Thi Thanh Mai und Bui Thanh Tam vom International Office nach Bremen kommen. Es wird eine Vortragsreihe zu vietnamesischer Kunst geben und die genauen Veranstaltungen und Termine werden am Anfang des Sommersemesters bekannt gegeben.
Im Wintersemester 2016/17 sollen jeweils drei Studierende ausgetauscht werden. Ende September werden drei Studierende aus Hanoi nach Bremen kommen und in verschiedenen Klassen arbeiten bis zum Ende des Wintersemesters. Für die Bremer Studierenden in Hanoi geht es schon früher los, das Semester beginnt am 15.08.2016 und läuft bis Ende Januar 2017. Die Unterbringung kann in den schuleigenen Dormitories (inkl. drei Mahlzeiten pro Tag) geschehen. Diese schließen jedoch um 23:00 und wir arbeiten noch an privaten Unterkünften ausserhalb der Hochschule, wobei hier Mietkosten von ca. 200 bis 250 € entstehen.
Das Erasmus+ Programm kommt leider nicht für die Kosten der outgoing students (Bremer Studierede in Hanoi) auf und bisher konnten wir nur folgende Unterstützung sammeln: Übernahme einer Reisekostenpauschale in Höhe von € 775 und ein Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten in der Höhe eines vietnamesischen Lehrergehaltes – ca. € 60/Monat. Das bedeutet, dass ihr ca. € 450/Monat für Miete und Essen selber aufbringen müsst.
Die Vietnam University of Fine Arts ist die wichtigste staatliche Kunsthochschule und hat ein klassischen Lehrplan mit täglichen Aktstudien (Zeichnen, Malen und Modellieren), Unterricht in Kunstgeschichte (leider nur auf Vietnamesisch) und den Fachklassen für Bildhauerei, Malerei und Grafik. Es gibt keine individuellen Arbeitsplätze und um 17:00 werden die Ateliers geschlossen. Die Regierungsbehörden haben großen Einfluss auf die Hochschule und diese steht unter enormen politischen Druck. Es ist also nicht unbedingt ein Ort für Experimente aber sicherlich eine sehr eigene Erfahrung und für alle, die gerne intensiv Aktzstudien, Holzschnitt oder Lackmalerei lernen möchten auch ein großer Gewinn.
Neben den staatlichen Institutionen gibt es in Vietnam eine sehr interessante und dynamische zeitgenössische Kunstszene. Hanoi wirkt hier ein wenig wie Berlin in den 1990er Jahren, als niemand mehr warten wollte und überall neue Orte für Kunst eröffneten. Manzi und Nha San sind solche alternative spaces; die ausländischen Kulturinstitutionen (etwa das Goethe-Institut) sind wichtige Partner; es gibt tolle Künstlerinitiativen auf dem Land, wie etwa Muong Studio. Vorallem gibt es großes Interesse am künstlerischen Austausch und alle Besucher werden schnell in die Aktivitäten mit einbezogen. Dies ist sicherlich ein spannender und wertvoller Aspekt dieses Austausches.
Für die Bewerbung müssen folgende Unterlagen digital eingereicht werden:
– CV (tabellarischer Lebenslauf) in English
– Letter of Motivation
– Passfoto
– Digitales Portfolio (ca. 10 – 15 Arbeiten)
– Information über Sprachkenntnisse (Arbeitssprache wird Englisch auf Mittelstufenniveau sein – B1-Level)
Bitte sendet die vollständige Bewerbungsunterlagen bis zum 15. Februar 2016 an das International Office der HfK, Email Birgit Harte <birgit.harte@hfk-bremen.de>.
Weitere Informationen können Birgit Harte oder ich geben.
Viele Grüße, Ingo Vetter
Hier einige Bilder: