Asienexkursion Oktober 2013
21. November 2013 - Ingo VetterKurs Künstlerische Materialien und Produktion in der Globalisierung
Nach drei Semestern Vorbereitungen und Recherchen in Deutschland und Europa, reiste der Kurs nach Thailand, Vietnam, Hong Kong und Südchina, um Produktionstätten zeitgenössischer Kunst zu besuchen. Besonders interessierten uns hier Orte, an denen internationale Künstler Werke für internationale Ausstellungen realisieren lassen. Wir dokumentierten die Werkstätten, sprachen mit den Leitern, Mitarbeitern und anwesenden Künstlern und fragten nach Kommunikationsformen, Entscheidungsprozessen und Übersetzungsproblemen.
Um die Situation in den jeweiligen Ländern besser einschätzen zu können, besuchten wir Kunsthochschulen, Galerien, Independent Spaces, Museen und sprachen mit den Verantwortlichen. Uns interessierte das Verhältnis zwischen den Produktionen und den Auftraggebern, wie etwa Biennalen und internationale Großausstellungen, zu Galerien und dem Kunstmarkt oder zwischen den einfliegenden internationalen Künstlern und der lokalen Szene. Wir fragten nach der Ausbildung an den Orten und sprachen mit einheimischen Künstlern, die international tätig sind.
An der Exkursion nahmen 13 Personen teil, es waren die Studierenden des Kurses zusammen mit Studierenden von Prof. Samuel Nyholm. Gemeinsam sollte schon während der Reise eine experimentelle Dokumentation erarbeitet werden, wobei dieser Blogg den ersten Veröffentlichungsschritt darstellt. Die Teilnehmer waren: Amina Brotz (FK), Clemens Gensch (ID), Zoe Dittrich-Wamser (FK), Lu Nguyen (FK), Ingrid Ogenstedt (FK), Ji Eun Lee (FK), Ingo Vetter (Prof), Jonina Thormodsdottir (FK), Nadja Barth (ID), Paula Hurtado (FK), Samuel Nyholm (Prof), Sara Förster (FK), Youyou Yang (DM).
Der Blog bekam seine Updates, wenn wir Orte mit guter Internetanbindung erreichten und die Dokumentation wird im Laufe des Wintersemesters 2013/14 fertiggestellt.
Zeitplan
14.10.2013 Montag Bangkok
Ankunft
Besuch der Silpakorn University zusammen mit Wantanee Siripattananuntakul
Atelierbesuch bei Watchara Prayoonkum
15.10.2013 Dienstag Bangkok
Besuch bei bacc, Whitespace Gallery, Speedy Grandma und Gespräch mit den Kuratoren
16.10.2013 Mittwoch
Exkursion Gießerei: Asia Fine Arts, eine Bronzegießerei ausserhalb von Bangkok
17.10.2013 Donnerstag
Exkursion Gießerei: Thai Metal Crafters Co Ltd
Transfer Bangkok –> Ho Chi Minh City
18.10.2013 Freitag Ho Chi Minh City
Besuch der Ho Chi Minh City Fine Arts University und dem Kulturzentrum San Art,
Gespräch mit der Kuratorin Arlette Tran und dem Gründer & Künstler Dinh Quang Le
19.10.2013 Samstag Ho Chi Minh City, Danang
Besuch bei Zero Station und Gespräch mit dem Kurator Nguyen Nhu Huy
Transfer Saigon –> Danang
20.10.2013 Sonntag Danang
PAUSE, ein Tag am Meer.
21.10.2013 Montag Danang
Besuch Danang Sculpture Foundation und Gespräch mit Øyvin Storbækken,
anschliessend Besuch des Steinmetzdorfes
22.10.2013 Dienstag Danang, Hanoi
Transfer Danang –> Hanoi
Treffen mit der Künstlerin Phuong Linh Nguyen bei Nhasan Studio
Besuch der Manzi Gallery und Gespräch mit dem Künstler Nguyen The Son
Vorlesung über zeitgenössische Kunst in Vietnam mit Nguyen Qui Duc im Tadioto Art Space
23.10.2013 Mittwoch Hanoi
Besuch des Keramikdorfes Bat Trang
Besuch Vietnam Fine Arts Museum, Treffen mit der Witwe des Malers Tran Trung Tin und der Kuratorin Sherry Buchanan
Transfer Hanoi –> Hong Kong
24.10.2013 Donnerstag Hong Kong
Treffen mit den Künstlern Chi Wo Leung und Sara Wong Chi-hang in ihrem Studio
Besuch Karin Weber Gallery und Gespräch mit der Galleristin
Besuch bei Para Site und Gespräch mit der Kuratorin Qinyi Lim
Abends Treffen mit Michelle Chelle
25.10.2013 Freitag Hong Kong
Besuch bei M+ und Gespräch mit der Kuratorin Pauline Yao
Transfer nach Shenzhen
26.10.2013 Samstag
Besuch bei OCAT (Shenzhen Sculpture Biennale) und Gespräch mit Bruce Ding
Besuch des Printmaking Village Guanlan.
27.10.2013 Sonntag Dafen, Guangzhou
Ausflug zum Oil Painting Village Dafen mit Führung von Yin Xunzhi
Transfer nach Guangzhou
Abends im Künstlerdorf Xiao Zhou Cun, Treffen mit Frank Gerlitzki
28.10. Montag Guangzhou
Besuch der Guangzhou Academy of Fine Arts mit Hu Bin, Gespräch mit Studierenden & Lehrern
29.10.2013 Dienstag Guangzhou
Besuch Art Factories: Foshan Qigu Sculpture Art und Topoo
30.10.2013 Mittwoch Guangzhou
Besuch der Galerie Vitamin Creative Space
Rückreise
1. Tag, Montag 14.10.2013, Bangkok
Ankunft der letzten Gruppe in Bangkok und Beginn des Programms. Wantanee Siripattananuntakul (Künstlerin aus Bangkok, Lehrerin für Konzept & Kritik an der Silpakorn University und ehemalige Studentin der HfK) holt uns vom Hotel ab und wir fahren zur Silpakorn University, die einzige Hochschule in Thailand, die einen Abschluss in Bildender Kunst anbietet (ohne Verbindung mit Lehramt oder Design). Wir treffen den Dean Amrit Chusuwan, der auch Malerei unterrichten und Jakapan Vilasineekul, Lehrer für Bildhauerei und haben eine lange Unterhaltung über die Kunstausbildung in Thailand, die Situation der Universität, den laufenden Generationenwechsel der Professoren und diskutieren die Möglichkeiten für einen Studierendenaustausch.
Wir fragen nach Kontakten zu Produktionsstätten und es gibt einige Verbindungen, wobei die meißte Arbeit im eigenen Atelier stattfindet und nur bei aufwändigeren Verfahren Werkstätten hinzugezogen werden. Jakapan arbeitet mit Asia Fine Arts, einer Kunstgießerei ausserhalb Bangkoks, die wir am Mittwoch besuchen werden. Wir fragen auch, ob es einen Austausch gibt mit den internationalen KünstlerInnen, die in diesen Gießereien arbeiten lassen aber es scheint kaum Kontakte zu geben. The artists fly in and fly out.
Nach dem Gespräch schauen wir uns die Schule an und es wird gerade überall aufgeräumt für den Beginn des neuen Semesters. Es gibt 500 Studierende im fünfjährigen BA, 250 Studierende im zweijährigen MA und 13 PhD Kandidaten. Auf dem Campus gibt es eine Sculpture Hall, die mit einer Sammlung von Gipsvorlagen, Wachsmodellen und Bronzeskulpturen den Prozess und die thailändische Tradition des Bronzeguss dokumentiert.
Danach fahren wir im ewigen Autostau an den Stadtrand und Besuchen den Bildhauer Watchara Prayoonkum in seinem Atelier oder besser Studioanwesen.
Mehrere Atelier- und Werkstatträume und ein dreistöckiges Gebäude sind voller figürlicher Skulpturen, Büchern und verschiedenen Sammlungen. Watchara zeigt uns die Arbeitsbereiche und erklärt, dass er mit drei verschiedenen Werkgruppen arbeitet:
– Thailändisches Puppentheater, er macht eigene Puppen und betreibt ein Theater. Es arbeiten 4-6 Assistenten nur mit der Realisierung der Puppen.
– Portraitbüsten berühmter Persönlichkeiten, vor allem des amtierenden Königs und dessen Familie. Für uns interessant ist die Information, dass es offizielle Büsten der Königsfamilie gibt, die von dieser genehmigt werden müssen und Büsten für den nicht öffentlichen Privatgebrauch, die nicht einzeln genehmigt werden müssen und deshalb in Auflagen hergestellt werden.
– Freie künstlerische Arbeiten, mit denen er auch international an Ausstellungen teilnimmt. Alle Arbeiten sind figürlich, bis hin zum Hyperrealismus. Bei den Installationen werden Figuren bekannter Künstler (van Gogh, Picasso, Rodin etc) Objekte bzw Attribute aus dem thailändischen Kontext hinzu gegeben, so malt zB van Gogh Pagoden oder Tagespolitik wird aufgegriffen, wenn Bin Laden oder George W. Bush als Puppen des thailändischen Figurentheaters auftauchen.
Insgesamt arbeiten ca 10 Assistenten fest bei Watchara und bei Bedarf kommen weitere hinzu. Asia Fine Arts ist auch hier die ausführende Gießerei, wobei eine eigene Gießerei sich im Bau befindet und ab 2015 möchte Watchara selber seine Arbeiten gießen und den Service einer hochwertigen Kunstgießerei anbieten, die sich wiederrum an internationale KünstlerInnen als Auftraggeber wendet. Ein Studio- und Wohnkomplex für diese Klienten wird gleich mitgebaut.
Zusammenfassung: Ingo Vetter
2. Tag, Dienstag 15.10.2013, Bangkok
3. Tag, Mittwoch 16.10.2013, Bangkok
Bei starkem Regen starten wir in den heutigen Tag. Ziel ist eine Bronzegießerei außerhalb Bangkoks. Nach 3 Stunden Fahrt in einem Kleinbus durch zahlreiche Schlaglöcher erreichen wir die Fabrikhallen von Tawan Fine Arts. Schon in den ersten Minuten des Gespräches erfahren wir, das es sich hierbei eigentlich um Asia Fine Art CO. Ltd. handelt, die wir ursprünglich besuchen wollten, zu denen wir aber keinen Kontakt herstellen konnten. Die Firma wechselte den Namen, da sich die Besitzverhältnisse geändert haben. Ursprünglich war Asia Fine Art eine Kooperation von Thailändern und drei Ausländern, darunter der Künstler Peter Woytuk Mittlerweile ist die Firma jedoch im Besitz von Thailändern.
Bevor wir die 2004 gegründete Firma ausführliche besichtigen durften, erhielten wir noch einige Informationen über die Struktur und Arbeitsweise der Gießerei.
Tawan Fine Arts produziert zu 90 % thailändische Arbeiten (traditionelle Figuren wie Buddhas und Köngsfiguren); die restlichen 10 % sind ausländische Arbeiten, wobei der Großteil aus dem asiatischen Raum kommt.
Nach dem Gespräch führten uns die Assistenten Arn und Ray durch die vier Arbeitshallen in denen ein Teil der insgesamt 140 Mitarbeitern 6 Tage die Woche für 8 Stunden pro Tag arbeiten.
In der mittleren der drei aneinandergrenzenden Hallen erstreckten sich Mengen von Styropor, einige Buddhaköpfe, 1:1 Styropormodelle der aktuellen Buddhafigur, weitere Arbeitsplätze und Gussformen in einer für uns unübersichtlichen Ansammlung.
Die vordere Halle ist einzig für die Arbeit mit den Wachsmodellen besetzt. Hier erstreckten sich mehrere Arbeitsplätze und diverse Bottiche mit Wasser in denen die Wachsfiguren des Königs in großer Anzahl schwammen. Dieser Arbeitsbereich war hauptsächlich von Frauen besetzt.
In der dritten Halle war es deutlich lauter und zahllose Bronzefiguren erstreckten sich in einer losen Anordnung über den Hallenboden. Dazwischen befanden sich die Arbeitsplätze der Schweißer und Polierer.
In der letzten Halle waren weiter Politurplätze, Bronzefiguren, ein großer Haufen Sand sowie Öfen zum Ausbrennen der Ceramic Shell Formen und der Bronzeschmelztiegel. Wie in den anderen Hallen war auch hier die „Sicherheitskleidung“ der Arbeiter recht eigenwillig. Männer mit Flipflops am Schmelzofen, selbstgebauten Handschuhen für den Transport der heißen Gussformen und dazwischen ein Haufen deutscher BesucherInnen.
Die Arbeiter hatten extra auf uns gewartet um uns ihre Arbeit zu demonstrieren. In einem für Außenstehende chaotischen aber doch harmonischen Ablauf goßen sie in kürzester Zeit die Bronze in die Formen.
Da die Devise bei Asia Fine Art lautet, wir können alles egal wie groß oder klein, haben die Künstler, die mit ihnen zusammenarbeiten wollen, einen großen Spielraum in ihrer Vorgehensweise. Es würde reichen, eine Skizze zu schicken und alles per Mail zu kommunizieren. Da dies jedoch einige Fehlerquellen und somit erhöhten Arbeitsaufwand bedeutet, ist es ihnen lieber, wenn die Künstler mit einem Modell zu ihnen kommen. Manche Künstler bleiben bis zu einem Monat um die ersten Schritte ihres Werkes begleiten zu können und ggf. noch direkter Einfluss zu nehmen.
Um eine exakte Umsetzung des vorausgehenden Modells zu erreichen wird hier mit einem 3–D Scanner und CNC Fräse gearbeitet. Dies war der einzige Raum, in dem wir nicht fotografieren durften, ansonsten konnten wir uns sehr frei bewegen.
Aktuell wird an der bisher größten Skulptur gearbeitet, ein stehender Buddha der insgesamt 35 Meter messen wird. Eine weitere Arbeit sind 10 000 Figuren des Königs. Diese werden in seinem Auftrag erstellt und dürfen nur produziert werden wenn die Figur vom Königshaus zugelassen wird. Bis Ende des Jahres sollen diese Figuren fertig sein, um sie an einen exklusiven Kreis von Menschen zu verschenken, die jedoch vorher einiges dafür zahlen müssen in diese Gunst zu kommen.
Zusammenfassung & Fotos: Sara Förster
3. TAG, MITTWOCH 16.10.2013, Bangkok
The Designers
Nach einer verspäteten Ankunft mit tuk tuk Fahrt und Jetlag beschlossen wir am ersten Tag unserer Exkursion der Gruppe nicht in die Silpakorn University und das Chula Art Center in Bangkok zu folgen. Samuel hatte es richtig erwischt, so dass wir leider ohne ihm am Dienstag in das BAAC und die WHITE SPACE GALLERY innerhalb Bangkoks fuhren.
Dafür waren am Mittwoch wieder alle fit, aber für uns war es Zeit unser Buchprojekt in Angriff zu nehmen. Wir beschlossen individuelle Stempelmotive herzustellen bzw. herstellen zu lassen. Erste Ideen, Eindrücke, Begebenheiten, Begegnungen, Gruppendynamik in einfache Bilder zu übersetzen, waren für uns einige Ausgangspunkte und Grundlage.
Zudem wollten wir selbst mehr über Produktionsstätte in Erfahrungen bringen. Somit koppelten wir uns von der Herde ab und fuhren mit der Skytrain in Richtung MBK Shopping Mall, wo wir unseren ersten ausfindig gemachten Stempelhersteller ansteuerten. Auf dem Weg dorthin fotografierten und skizzierten wir unsere ersten Eindrücke in unserem selbsternannten „Gestaltungsbüro Cafe Öl“ in der Mall, für die Stempelherstellung vorbereiteten und in Vektorgrafiken digitalisierten. Nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten und unseren Ermessens nach zu kostenintensive Stempelproduktion für 2000 Baht (6 Stück = 50 Euro) beim ersten Shop, entschlossen wir uns den nächsten Stand anzusteuern und die Stempel um 500 thailändische Baht (35 Euro) günstiger herstellen zu lassen. Leider konnten wir nicht sehen, wie die Stempel hergestellt wurden, da sich die Maschine im hinteren Teil des Shops befand. Wir gehen aber davon aus, dass es gleich oder ähnlich wie in Deutschland verhält. Mittels eines Grafikprogramms wird, das Motiv entworfen und Mittels eines Lasers und speziellem Gummimaterial wird eingraviert und anschließend auf das Format zugeschnitten. Die Größe der Stempel war vom Shop vorgegeben. Die feste Größe und nicht die Komplexität des Motivs bestimmte hier den Preis. Nach drei Stunden Mall-Aufenthalt inklusive Material- und Papiersuche konnten wir unser erstes Stempelpaket abholen.
Griff und Kopf des Stempels bestanden aus einer Art Plastikmaterial. Der Stempelgummi ist anders als in Deutschland, weicher und farblos. Die Stempelfarbe wird durch den Gummi nicht gut angenommen.
Anschließend steuerten wir mit dem tuk tuk den ORCHID-PRINT Verlag im Stadtteil Silom an. Die Besitzerin war leider nicht da, so dass wir von der Mitarbeiterin nur eine E-Mail Adresse erhielten. Die Besitzerin schrieben wir bereits an, erhielten aber noch keine Rückmeldung. Nach diesem kurzen Besuch gingen wir zu Fuß zur Metro und fuhren mit der Skytrain heimwerts Richtung Ecotel, wo wir zeitgleich auf die restliche Truppe trafen.
Zusammenfassung: Nadja Barth
4. Tag, Donnerstag 17.10.2013, Bangkok
Besuch bei Thai Metal Cafters
Nach einer 1 ½ stündigen Autofahrt durch das überschwemmte Umland von Bangkok erreichen wir die Kunstgießerei von Karn Vongsingthong. Der junge Thailänder führt diese Gießerei in zweiter Generation. Sie wurde vor 21 Jahren von seinem Vater und einem Franzosen gegründet. Karn hat in den USA studiert und seinen Abschluss in Management gemacht. Nun leitet er Thai Metal Crafters seit 7 Jahren.
Die Übernahme eines jungen, im Westen ausgebildeten Thais brachte eine Modernisierung der Arbeitsprozesse mit sich . Neue Technologien wie CNC-Fräsen und Laser Scanning verkürzen die Produktionszeit. Außerdem wird nach amerikanischem Vorbild ausschließlich in Ceramic Shell gegossen. Er beschreibt seine Firma als einen Ort, der westlichen Standard zu Thaipreisen anbietet.
Die Besonderheit der Firmenphilosophie zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Arbeiter (zumeist aus Burma und Laos, wenige Thais) vor Ort ausbildet und ihnen Wohnraum stellt um ihnen Arbeitswege zu ersparen. Dadurch kann er seine Produktion so steuern, dass er Arbeiten die in Europa in der Herstellung 1 Jahr brauchen innerhalb von 3 Monaten fertigstellen kann. Die Gießerei ist eine reine Kunstgießerei und spezialisiert auf Bronze, Aluminium und Edelstahlguss. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Bronze selber gemischt und nicht importiert wird.
98% der Aufträge kommen aus dem Ausland, momentan viel aus den USA. Hingegen früher mehr aus Westeuropa, je nach Marktlage. Ein spürbaren Rückgang der Auftragslage verzeichnete die Gießerei während der Finanzkrise 2009.
Künstler die etwas in Auftrag geben, erhalten die Empfehlung meist von anderen Künstlern die bereits mit TMC gearbeitet haben. Viele der produzierenden Künstler aus dem Westen wollen nicht mit ihrem Namen auf der Website von TMC veröffentlicht werden. TMC vermutet, um zu verheimlichen in Asien produziert zu haben und auch um einen finanziellen Wertverlust zu verhindern. Für die Gießerei ist es wiederum schwierig, auf diese Weise eine gute Expertise aufzuweisen.
Wenn ein Künstler mit einem Projekt zu ihnen kommt, wird meistens erst einmal die Firma besichtigt und die Arbeitsweise erklärt und dann kommt es auf den Künstler an, wie viel Zeit er in Thailand verbringen kann und möchte. Kran beschreibt diesen Prozess als sehr wichtig und je mehr der Künstler vor Ort ist und Entscheidungen trifft, desto besser ist es für beide Seiten. Es handelt sich oft um Vergrößerungen kleiner Modelle, bei dem die technischen Geräte die Übersetzung übernehmen. Nach dieser maschinellen Arbeitsweise legt der Künstler nochmal selbst Hand an, um den „persönlichen touch“ zu erhalten.
Für die Zukunft besteht die Idee eines Gästehaus mit Studio in direkter Nähe zur Gießerei. Dies soll es den Künstlern erleichtern, vor Ort zu sein, Einfluss zu nehmen und konzentriert arbeiten zu können.
Im Gespräch ging es des weiteren um die Marktbewegungen bei Produktionsstätten in Asien. So erzählte Kran, dass es eine Tendenz zu größer werdenden Werken gibt. Von China gehe eine enorme Konkurrenz aus, die dortigen Angebote seien extrem günstig und aus produktionstechnischer Sicht nicht zu erfüllen. So würden sich westliche Künstler, die sich für Asien als Produktionsort entscheiden, häufig für das günstigste Herstellungsverfahren entscheiden, aber dort oft mindere Qualität und mangelnde Professionalität erleben. Dies wiederum würde sie vom asiatischen Markt zurückschrecken lassen.
Wir wurden durch die Produktionsstätte geführt und sie ergänzte das Bild von Kran, der die thailändischen Ressourcen mit seiner amerikanischen Ausbildung verbindet.
Zusammenfassung: Amina Brotz & Zoe Dittrich-Wamser
5. Tag, Freitag 18.10.2013, Ho Chi Minh City
Am Morgen sind wir bei der Ho Chi Minh University of Fine Arts, in einem Konferenzsaal werden wir offiziell von einem Empfangskomitee begrüßt. Der Leiter des Department for International Cooperation, Nguyen Van Minh führt die Unterhaltung und wird unterstützt von mehreren Mitarbeitern, die übersetzen, die PowerPoint Präsentation bedienen oder Unterlagen verteilen. Es sind zwei Professoren mit dabei: Hoang Anh, Professor für Bildhauerei sowie Long Nguyen, Professor für Typographie, beide führen uns anschliessend durch das Gebäude und die Werkstätten.
Wir erfahren, dass es in Vietnam drei Universitäten für Freie Kunst gibt – im Süden in Ho Chi Minh City, in Mittelvietnam in Hue und im Norden in Hanoi. Außerdem gibt es an vielen Universitäten im Land kleinere Programme für Kunst.
Die Universität feiert im November 2013 ihr 100-jähriges Bestehen. Die Ausbildung ist beeinflusst vom russischen und französischen Kunstverständnis, im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des Studiensystems, setzt hier jedoch ein Wandel ein.
700 Studierende lernen in Ho Chi Minh City (Saigon) Kunst, Kunsterziehung und Design. Zusätzlich hat die Universität noch eine Außenstelle im Umland mit 300 Studierenden. Die Ausbildung für Kunsterziehung dauert 4 Jahre, die für Kunst und Design vergleichbar mit dem Diplomabschluss 5 Jahre. Es gibt derzeit Bestrebungen ein BA/MA System einzuführen und ab dem nächsten Jahr soll es möglich sein, einen PhD zu machen.
Das Studiensystem ist sehr strikt aufgebaut, Zeichnen und Aktmodellieren nehmen einen großen Raum ein. Erst im letzten Studienjahr wird in der Bildhauerei mit Bronze gearbeitet. Die Skulpturen werden dabei von den Studierenden selbst in einer kooperierenden Gießerei realisiert. Im Moment baut die Universität eine eigene Gießerei in zentraler Lage auf. Während des Studiums werden die Studierenden durch direkte Aufträge oder die Teilnahme an staatlichen Ausschreibungen bereits in den Ablauf des vietnamesischen Kunstmarktes eingeführt. Nach dem Studium geht ein Großteil der Malereistudierenden in die Produktion von traditioneller Kunst, wohingegen viele der Bildhauereistudierenden versuchen, sich als zeitgenössische Künstler zu etablieren.
Wir bekommen noch einen tollen Ausblick über die gesamte Stadt aus dem obersten Stockwerk der Universität und danach geht es zum Essen in ein vegetarisches Restaurant. Mit Taxis fahren wir anschliessend weiter zu Sán Art.
Sàn Art ist eine 2007 von Künstlern gegründete NGO in Saigon. Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, jungen zeitgenössischen Künstler nach ihrem Universitätsabschluss eine Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, zu experimentieren und Ausstellungserfahrung zu sammeln. In dem zentral gelegenen Haus in Saigon findet man eine Bibliothek, einen Ausstellungsraum, eine kleine Galerie und ein Studio. Außerdem bieten sie alle 6 Monate ein Residency-Programm an bei dem sich junge Künstler bewerben können um ein halbes Jahr ein Studio und eine Wohnung gestellt zu bekommen, zusätzlich werden sie finanziell unterstützt, um ihre Projekte realisieren zu können und am Ende der Zeit gibt es eine Ausstellung im San Art Ausstellungsraum. Das Programm wird mit Gesprächen und Supervision begleitet (adviser und critic sessions). Die Residenten sind meist Vietnamesen (circa 3/4 der Künstler) aber das Programm ist offen für ausländische Künstler.
Wir sprachen mit der Kuratorin Arlette Quynh-Anh Tran und dem Künstler Dinh Quang Le über die Arbeit der Organisation und die Situation in Vietnam. Ein großer Teil der Arbeit ist administrativ und wird eingenommen von Fundraising, außerdem erschwert die vietnamesische Regierung ihnen die Arbeit, da sie für jede Ausstellung eine Erlaubnis brauchen und die Vertreter der staatlichen Fine Art Association sehr traditionell gesinnt sind und die zeitgenössische, konzeptionelle Arbeit der Künstler oft nicht verstehen, sie zensieren und reglementieren. Falls sie keine Genehmigung für eine Ausstellung oder Veranstaltung erhalten, können sie diese trotzdem in ihren Räumen durchführen aber nur als private Angelegenheit, dh in diesen Fällen darf San Art keine Werbung machen oder in der Presse erwähnt werden.
Zu der Situation junger Künstler erzählen sie, dass es im Inland so gut wie keinen Markt und keine Sammler für zeitgenössische Kunst gibt. Dementsprechend müsse man sich, um wirklich erfolgreich zu werden, Richtung Ausland orientieren. Viele Studenten gehen nach ihrem Abschluss in die Werbung oder arbeiten andersweitig kommerziell. In Vietnam sind noch immer die meisten Künstler Maler, die sich viel mit traditionellen Motiven und Lackmalereien beschäftigen. Andererseits gibt es hierfür auch eine konkrete Nachfrage, nichtzuletzt von den vielen Touristen.
Als Ausländer Werke in Auftrag geben, kann man in Vietnam nur sehr begrenzt, China sei immer billiger und es herrscht ein Kommunikationsproblem mit den ansässigen Werkstätten. San Art verfolgt ein interdisziplinäres Konzept bei dem sie die Künstler mit z.B. Modedesignern, Seidenmalern und familienbetriebene Werkstätten zusammenzubringen. Innerhalb Vietnams ist das gut möglich.
Wir schauen uns die aktuelle Ausstellung eines jungen Künstlerkollektivs an und werden dann mit zwei jungen vietnamesischen Künstlerinnen bekanntgemacht, die gerade an dem Residency-Programm teilnehmen: Thao Nguyen Phan und Nguyen Hong Ngoc. Sie zeigen uns ihre Arbeit und die Räume. Sie beeindruckten uns mit ihrer konzeptionellen Arbeit, die sich viel mit der vietnamesischen Geschichte beschäftigt.
Zusammenfassung Amina Brotz und Zoe Dittrich-Wamser
5. Tag, Freitag 18.10.2013, Ho Chi Minh City
The Designers
Am Freitag besuchte die komplette Gruppe gemeinsam die Ho Chi Minh University of Fine Arts in Saigon wo wir auf Professor Long Nguyen trafen, der an dieser Schule Typografie lehrt. Er bot uns freundlicherweise an bei der Druckerei- und Stempelherstellersuche zu helfen und Kontakte zu einer Druckerei herzustellen.
Am Abend sammelten wir von einigen Gruppenteilnehmern Skizzen und Motive um unser Repertoire zu vergrößern und die Eindrücke der anderen Teilnehmer in unsere Suche einzubeziehen.
Am Abend digitalisierten wir diesen neuen Fundus.
Zusammenfassung: Nadja Barth
6. Tag, Samstag 19.10.2013, Ho Chi Minh City
Ausnahmsweise trafen wir uns heute Viertel nach Eins mit Ingo im Foyer des Hotels Felix 287/8 an der Pham Ngu Lao Street. Die Designer trennen sich heute von der Gruppe, da sie ein Treffen mit einem Mitarbeiter einer Druckerei und einem Stempelhersteller vereinbart haben. Begleitet wurden sie von dem Typografie-Professor Long Nguyen der Ho Chi Minh Universität.
Wir fahren mit dem Taxi ca. 30 Min. zu unserem Treffen in der Zero Station/ga 0. Der Name ga/0 bedeutet Trainstation. Ga/0 stellt die Schnittstelle der dort aufeinander treffenden Menschen dar. Eine Zusammenkunft unterschiedlicher Identitäten und Wege. Auf dem Weg zur Zero Station/ga 0 laufen wir eine Straße mit zahlreichen Läden entlang, die gefüllt sind mit Kopien von bekannten Gemälden.
Direkt dazwischen befindet sich die Zero Station/ga 0. Dort empfängt uns der damalige Kommilitone von Lu, Nguyen Nhu Huy, nun einer der drei Kuratoren und Art Director des Büros und der Art Residence. Huy ist ein freundlicher, aber sehr impulsiver Vietnamese, der uns gern aber ohne Punkt und Komma über die Arbeit und Funktion der Station informiert. Dabei berichtet er von den Schwierigkeiten der Akzeptanz zeitgenössischer Kunst im Land und ging dabei ausführlich auf die Landes- und Kunstgeschichte ein. Auch er selbst bekommt das deutlich zu spüren. Er und seine Kunst sind nicht gern im Land und auch an der Universität gesehen. Er selbst gibt Kurse an der Universität für Design und zeigt uns ganz stolz ein Video von seiner homosexuellen Studentin, die sich im selbst gesammelten Badewasser der letzten drei Monate badete. Der bestialische Geruch und ihr Auftritt in der Öffentlichkeit überschreitet die Grenze der Akzeptanz der Zuschauer, denn Homosexualität in Vietnam ist noch immer ein Tabuthema.
Zero Station/ga 0 ist eine sehr aktive und rege Station, die Künstlern und Künstlerinnen from all over the world, einen Raum bietet, um dort an ihrer Kunst zu arbeiten. Als Gegenleistung stellen sie ihre Arbeiten in verschiedenster Form, in Gesprächen, Workshops und Filmen vor.
Es gibt zwei verschiedene Unterkünfte in der Zero Station ga/0. Für die packed art residency sind nicht mehr als zehn Tage Aufenthalt vorgesehen. Bei der intensive art residency wiederum einen bis eineinhalb Monate. Hier geht es darum, entweder ein lokales Projekt, das die Bewohner von Saigon in irgendeiner Form mit einbezieht, oder ein gemeinsames Projekt mit einem dort ansässigen Künstler zu realisieren. Der Grund für diese Form der Kunst ist es, das Eis zwischen den Vietnamesen gegenüber den „Fremden“ zu brechen und das „Fenster zur weiten Welt zu öffnen“ (to open a window to the world). Diese Schwierigkeiten einer internationalen Offenheit haben auch mit der langjährigen Kolonisierung Vietnams zu tun.
Außerdem berichtet Huy von einem erfolgreichem Projekt von drei amerikanischen Graffiti-Künstlern. Diese haben das Haus der Zero Station/ga 0 einen Monat lang gestaltet und immer wieder Bilder neu besprüht und kreiert. Nach ein paar Wochen bat sogar einer der Nachbarn, der vorher extrem skeptisch den amerikanischen Künstlern gegenübertrat, zum Anlass des Geburtstages seiner Frau ein Portrait von ihr an der Wand zu verewigen, welches aber letzendlich auch zum Gunsten des Projektes neu gestaltet wurde.
Die Grundkosten der Zero Station/ga 0 werden privat von den Kuratoren übernommen, jedoch soll das Projekt zusätzlich durch die Mithilfe der neu hinzukommenden Künstler finanziell unterstützt werden. Bis jetzt nutzen hauptsächlich Künstler aus asiatischen Ländern die Möglichkeit der Zero Station/ga 0, da der Weg für ausländische Künstler zu schwierig und zu weit weg vorkommt.
Anschließend fuhren wir zum Abendessen ins bún bò gánh und aßen zum ersten Mal die mittelvietnamesischen Glibberreisspezialitäten. Die Speisekarte war klein aber fein und beinhaltete trotzdem alles, was wir uns wünschten.
Auf dem Weg zum Hotel La Felix warteten bereits die Designgruppe auf uns mit einer Tüte voller Stempel. Danach ging es zufrieden und kaputt direkt zum Flughafen auf dem Weg nach Danang.
Zusammenfassung: Jónína Mjöll Thormodsdottir mit Unterstützung von Nadja Barth
6. Tag, Samstag 19.10.2013, Ho Chi Minh City
The Designers
Dank der Hilfe von Lu konnten wir uns am nächsten Tag mit Professor Long Nguyen und einem Mitarbeiter einer Druckerei in Saigon in der Pham Ngu Lao Street verabreden. Wir sprachen über erste Ideen und Wünsche für die Publikation wie Größe, Papier, Druckverfahren, Farbe, Seitenzahl, Auflage und Bindung.
Größe: 148×210 mm
Papier Umschlag: Karton 300 g/qm
Papier Innenteil: Bibeldruck 60g/qm (leicht vergilbt)
Farbe Umschlag: 2/0 (Vorderseite zweifarbig, Rückseite keine Farbe)
Farbe Innenteil: 1/1 (Vorder- und Rückseite einfarbig, schwarz)
Seitenzahl: 104
Auflage: 1000
Buchbinderische Weiterverarbeitung: offene Bindung, Gaze, Klebebindung
Dies waren erste Ideen, um festzustellen, welche Möglichkeiten es gibt und was man realisieren kann. Weitere Ideen zu Gestaltungsmöglichkeiten im Innenteil sammelten wir, sind aber noch verfrüht um Regeln festzulegen.
Dank Long konnten wir halbwegs unsere Wünsche kommunizieren. Aber unsere Vorstellungen von einem „primitiven“ und „narrativen“ Druck stießen wohl eher auf Unverständnis. Long fragte mehrmals nach, ob wir wirklich für das Cover blanken Karton mit nur einem eventuellen einfachen Schriftzug bedrucken wollen. Der Drucker versprach uns einen Dummy und diesen dann Long auszuhändigen. Wir einigten uns, dass Long den fertiggestellten Dummy zu seiner Schwester nach Hanoi schickt um ihn dann bei ihr abzuholen.
Nach dem Treffen mit der Druckerei fuhr Nadja mit Long das erste Mal in Vietnam Moped und die beiden Jungs liefen zu der von Long empfohlenen „Stempelstresse“ – eine Straße, die sich ausschließlich auf Schilder- und Stempelherstellung spezialisiert hat. Shop an Shop (die nicht größer als ein Badezimmer waren) eröffnete sich uns das Stempelschlaraffenland. Wir hatten die freie Auswahl. Mittels auf dem USB-Stick gespeicherten Daten wurden die Motive von der Mitarbeiterin gesichtet und in ein digitales Dokument zusammengefasst. Nach drei Stunden und einem leckeren Essen in der Innenstadt konnten wir die Stempel abholen. Hier waren die Stempel um einiges günstiger als in Bangkok. Umgerechnet bezahlten wir ca. drei Euro pro Stempel (8 Stück = 24 Euro). Allerdings war die Qualität nicht vergleichbar wie in Thailand, da sich bereits bei zwei Stempeln das Gummimaterial vom Holz löste. Im Vergleich zu Thailand bestanden die Stempel aus drei einfach „zusammengebastelten“ Materialien – Stempelgummi, Kopf aus Holz und Plastikgriff. Auch hier ist der Gummi ähnlich wie in Thailand.
Zusammenfassung: Nadja Barth
7. Tag, Sonntag 20.10.2013, Da Nang
Pause, ein Tag am Meer.
08. Tag, Montag 21.10.2013, Da Nang
“LET US MAKE A CUSTOM PIECE OF ART FOR YOU!
In this world of mass production, it is a great pleasure to own unique fine art sculptures. If you are interested in specially commissioned sculpture, please contact us.”
Da Nang is situated by the coast in central Vietnam. The Da Nang Sculpture Foundation is located near the famous landscape of Marble Mountains, in the Non Nuoc village, which has a long tradition of stone carving. It is at the feet of five holy marble and limestone mountain peaks. Now the mountains are part of a protected area so the stone used for carving is transported from other parts of the country or comes from international sources.
We had been trying to get in contact with the Norwegian founder, Øyvin Storbaekken, for a long time but without success. The director, Phan Quynh Huong, had told him that it was of much importance that he would be there and luckily for us he listened to her advice and was there to greet us as we arrived. The workers on site were working the stone, which is a reasonably loud business. Øyvin screamed at the two men to take a break, in an unmistakably Norwegian-English accent. Then he directly started to talk about how it all started with a vivid body language.
Øyvin came in contact with Vietnam during the 60s, through the anti-war-movements in Norway at this time. He has a background within the classical fine art education, first in Oslo, Norway and later he spend some years in Italy to learn the art of stone carving.
His intention to “give back to Vietnam” started to take form after his first visit to Da Nang in 2001. In 2003 the collaboration officially took off with four years of founding from the Norwegian government and support from the Nordic Assistance to Vietnam and the Da Nang Fine Arts Association. Today the foundation is run as a non-profit organization with 10 employees in total. As a standard, all employees at the Sculpture Foundation get health, accident and pension insurance, which is not common in the village. The workers are craftsmen, not artists and trained by Øyvins as such. They first go through 3-4 years of basic training. He is teaching them the old Italian method to do enlargements using a pantograph, with which they can do up to 10 meters high sculptures. You need at least 11-12 years, according to the Italians, before you can master this technique. Mr Storbaekken explains to us how he, through European technique and knowledge combined with the Vietnamese energy and low costs, is able to produce fine works of art at reasonable prices.
“The Vietnamese believe they are capable of anything and everything, also go to the moon! If you are there to guide them, they can do really amazing things.”
“In Vietnam – You want to work the quickest and easiest way.
In Europe – You want to be proud of your work.”
In Vietnam, stone carving is not a highly regarded work position to have. This is an example of an attitude, which Øyvin wants to change. He wants his workers to feel proud of what they accomplish. Besides working for international artists, the foundation also has some products on the Alibaba website. They do many commissions, for example architectural details and all figures for a new church in Torun, Poland.
After our visit an the Sculpture Foundation, Øyvinn took us on a small tour around the sculpture village. There are 5000 stone carvers around the marble mountains and retailing shops everywhere. We also were taken to lunch at the resort hotel by the beach.
Summary: Ingrid Ogenstedt
9. Tag, Dienstag 22.10.2013, Hanoi
Morgens fliegen wir von Da Nang nach Hanoi und nach dem Check In im Hotel geht es direkt zur Zone 9, einem „Creative Center“ in einer ehemalige Fabrik für pharmazeutische Produkte. Es sieht aus wie Berlin in 1990zigern und als wir dies anmerken, werden wir direkt darauf hingewiesen, dass in der nächsten Woche ein Festival „Berlin live in Hanoi“ stattfindet und Klaus Wowereit zur Eröffnung kommt – na also. Es gibt Cappuccinobars, Designerläden, Kneipen, Hochzeitsfotografiestudios und einige wenige Galerien bzw Kunstorte.
Wir treffen die Künstlerin Nguyen Phuong Linh bei Nhasan Studio, im zweiten Stock eines gewaltigen Industriegebäudes russischer Bauart. Nhasan wurde 1998 von Phuongs Vater Nguyen Manh Duc im eigenen Wohnhaus gegründet als erster Independent Art Space Vietnams. Die private Initiative eröffnete einen Raum für zeitgenössische und experimentelle Kunst, die zu dieser Zeit keinen Ort hatte und von der offiziellen Kulturpolitik auch nicht geduldet wurde. In Vietnam herrscht eine strenge Zensur aber als privater Raum fragten sie nie nach einer Erlaubnis für ihre Veranstaltungen, es war eine „free zone for artists“. Bei einem Performance Festival in 2010 wurde der Auftritt einer nackten Künstlerin von den Medien aufgegriffen und zum Skandal erklärt. Shanzan wurde daraufhin von den Behörden geschlossen und konnte nur noch inoffiziell agieren. 2012 kam es zu einer temporäreren Wiedereröffnung in den Räumen der Japan Foundation und mit Unterstützung des Goethe Institutes. Überhaupt spielen die ausländischen Kulturinstitute von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Japan, Dänemark, Schweden, der holländische Prins Claus Fund und der US amerikanische Asian Culture Council eine wesentliche Rolle für die zeitgenössische Kunst in Vietnam. In 2013 konnte Nhasan Studio neue Räume in der Zone 9 beziehen. Offiziell sind es Atelierräume und die laufenden Kosten werden privat von den beteiligten acht KünstlerInnen bestritten. Aber die Gruppe ist sehr aktiv und organisiert ca 5 Ausstellungen pro Jahr + pop-up events, für die wiederrum jeweils eine Finanzierung gefunden werden muss.
Phuong selbst ist eine junge und erfolgreiche Künstlerin. Sie hat nie eine Kunstakademie in Vietnam besucht aber war schon bei etlichen Residencies und internationale Ausstellungen beteiligt. Wir lernen, dass dies gar nicht so ungewöhnlich ist für eine Situation staatlicher Zensur mit akademischen Kunsthochschulen, staatlich kontrollierten Ausstellungsräumen und keinen offiziellen Förderungsmöglichkeiten für zeitgenössische Kunst.
Danach gehen wir zu Manzi, einer Gallerie & Cafe Bar, um uns die Ausstellung des Nguyen The Son (Fotoobjekte) und Tran Han Yen The (Research) anzuschauen. Es sind geschichtete Fotografien, Aufnahmen einzelner Gebäude in Hanoi, die in verschiedenen, mit Laser geschnittenen Lagen zu dreidimensionalen Reliefobjekten werden. Bei den abgebildeten Gebäuden handelt es sich um Familiensitze (Wohngebäude oder Firmensitze) der 1920-30er Jahre. Architekturen im französischen Stil, oft noch mit dem Namen der Familie oder des Gewerbes im Sims des Gebäudes. Alle diese Gebäude wurden enteignet nach dem Sieg über die französische Kolonialmacht 1954 und Arbeitern und in die Stadt ziehenden Bauernfamilien übergeben. In einem Familiensitz wohnten dann bis zu 100 Personen, das Gebäude wurde den neuen Anforderungen entsprechend um- uns angebaut. Danach folgten weitere Umbauphasen, wie zB 1986, als es wieder die Möglichkeit gab, private Geschäfte zu eröffnen und alle Erdgeschosse entsprechend verändert wurden. Mit der Öffnung zum Kapitalismus kam die Werbung in die Stadt und heute verhüllen Billboards oder Firmenschilder große Teile der Architekturen. The und Han haben diese Schichtungen minutiös nachrecherchiert, mit den ehemaligen Besitzerfamilien gesprochen und versucht, den Originalzustand der Architekturen nachzuvollziehen. Die Schichtbilder sind eine künstlerische Umsetzung der urbanen & historischen Komplexität und beiliegende Broschüren klären über die historischen und architektonischen Verläufe auf. Für The geht es dabei nicht um eine Form des Revanchismus, da Rückgaben der Gebäude in Vietnam gesetzlich verboten sind, vielmehr wendet er sich gegen die offizielle Doktrin des „forget the past and go on“, indem er die Geschichte seiner Stadt einfordert.
Am Abend sind wir wieder bei Zone 9, diesmal bei Tadioto Art Space, treffen den Leiter Nguyen Qui Duc und bekommen einen ausführlichen Vortrag über die Entwicklung der Malerei In Vietnam von den 1950er Jahren bis heute sowie die historischen und politischen Zusammenhänge. Duc betont dabei das Verhältnis von Zwängen durch die verschiedenen autoritären Regime und die Ausweichmanöver der Künstler. Zum Beispiel war es vor 1986 üblich, mit einer Skizze zur Künstlervereinigung zu gehen, um Erlaubnis zu erhalten, das Bild zu malen und die entsprechenden Farben und Leinwände zu erhalten.
Besonders beeindruckend war das Werk von Tran Trung Tin, der in seiner Jugend als Soldat der Armee Ho Chi Minhs gegen die französische Besatzung kämpfte. Nach dem Krieg wurde er ein erfolgreicher Schauspieler, entschied sich jedoch gegen die Propagandaarbeit und widmete sich gänzlich der Malerei. In seinen Motiven bearbeitete er die persönlich erlebten Gräuel des Krieges und da er hierfür keinerlei Unterstützung bekam, sind alle Bilder vor den 1980iger Jahren mit wenigen Farben auf Zeitungspapier oder Sackleinen gemalt. Er wurde bekannt im Ausland als ein originär moderner Maler, bekam aber in Vietnam keine größeren Ausstellungen. Nun, posthum, eröffnete die erste retrospektive Ausstellung im Vietnam Fine Arts Museum. Die Ausstellung wurde uns schon in Saigon empfohlen und wir werden sie a nächsten Tag besuchen.
Zusammenfassung: Ingo Vetter
9. Tag, Dienstag 22.10.2013, Hanoi
The Designers
Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung, aufgrund eines „Krokodils“ auf der Landebahn, kamen wir am Flughafen in Hanoi an. Während der Großteil der Gruppe das Nhasan Studio besuchte, arbeitete die Designergruppe bis zum Abend an neuen Motiven für Stempel in Samuels Hotelzimmer.
Zusammenfassung: Nadja Barth
10. Tag, Mittwoch 23.10.2013, Hanoi
Von Hanoi aus machen wir uns auf den Weg in das einige Kilometer entfernte Keramikdorf Bat Trang. Nahe dem Roten Fluss hat sich dieser Ort an einer Stelle angesiedelt, die reich an Ton für die Weiterverarbeitung ist.
Die engen Straßen sind gesäumt von zahlreichen Läden in denen Tassen, Teller, Kannen und Flaschen für den Haushalt angeboten werden sowie Dekoratives. Es gibt Vasen die so groß wie ein Mensch sind, diversen Nippes und Figuren für den Garten und handgefertigte und bemalte Kacheln. Dazwischen tauchen immer wieder Tassen und Schalen auf, die mit dem Ikea Stempel versehen sind. Ganz selbstverständlich reiht sich hier Traditionelles neben Modernes.
Eigentlich hatten wir gehofft, einige der alten Öfen besichtigen zu können, die mittlerweile von Künstlern genutzt werden. Diese ließen sich leider nicht finden, dafür dürfen wir spontan Läden mit angeschlossenen Werkstätten besichtigen. Hier stapelten sich die Gussformen und fertigen Keramiken übereinander. Arbeiterinnen bringen auf unzählige Flaschen traditionelle Muster auf, die später für Schnaps verwendet werden. Zum Brennen werden hier große Gasöfen verwendet.
Neben all den Läden in denen traditionelle Stücke und moderne Ware angeboten werden finden wir einen kleinen Laden der sich deutlich vom Rest abhebt. Ein altes Ehepaar verkaufte in dem schön eingerichteten Laden die Keramiken ihres Sohnes. Vom Besitzer werden wir auf Tee in den kleinen Innenhof eingeladen und nach einiger Zeit macht auch der hausgemachte Sticky Rice Schnaps die Runde.
Mit gefüllten Einkaufstaschen wandern wir weiter durch das Dorf und über den Keramikmarkt auf dem sich die bereits gebotene Fülle an Objekten noch mal übertrifft.
Zurück in Hanoi besuchen wir „The Vietnam Museum of Fine Arts“, um dort die Ausstellung von Trang Trung Tin zu besichtigen, die uns schon in Saigon empfohlen wurde. Wir werden von der Witwe des Künstlers geführt und treffen die Kuratorin der Ausstellung.
Dies ist die erste retrospektive Ausstellung des vietnamesischen Künstlers in Hanoi, der bereits vor fünf Jahren verstarb. In den zwei Ausstellungsräumen sind rund 100 seiner Bilder zu sehen.
Tin (1933-2008) kämpfte als Jugendlicher im Krieg gegen die französische Besatzung und wurde nach der Befreiung ein erfolgreicher Kinoschauspieler, der durch diverse Propagandafilme sehr berühmt wurde. Schon Ende der 1950ziger Jahre wandte er sich von seiner bisherigen Karriere ab, um ausschließlich zu malen. Sein gesamtes Umfeld erklärte ihn für verrückt und auch seine Malerei erlangte erst in den 80er Jahren Anerkennung. Seine Art zu malen war eigenständig und modern – somit etwas sehr fremdes und unverständliches für Vietnam. Da er bereits als Kind in den Krieg ziehen musste, wurde dies zu einem essentiellen Thema seiner Arbeit.
Da die Materialien zu jener Zeit sehr knapp waren und streng von der Artist Association kontrolliert wurden, malte er auf Zeitungspapier und Leinsäcken. Die Bilder aus der ersten Zeit sind sehr grau und monochrom gehalten und an vielen Stellen scheint die Zeitung durch. Es sind losgelöste Szenen und Menschen zu sehen. Abstrakte, flächige Straßenszenen in denen die Häuser nur aus grauen und rosafarbenen Blöcken bestehen.
Mitte der 70er Jahre heiratete er und machte nun auch die Familie, die Liebe und ihre Schwierigkeiten zum Inhalt seiner Bilder. Die Farben werden kräftiger und der Maler ist in Selbstportraits zu sehen, zum Teil als Vogel als Alter Ego.
Zusammenfassung: Sara Förster
10. Tag, Mittwoch 23.10.2013, Hanoi
The Designers
Nach einem zeitigen Frühstück im Impressive Hotel gingen wir zum vorher ausfindig gemachten Stempelshop Tina Oha Khâc Dâú. Hier verlief die Verständigung weitaus schwieriger als zuvor. Da wir wohl die ersten europäischen Kunden mit „merkwürdigen“ Wünschen bezüglich der Stempelmotive waren, lenkten wir die Aufmerksamkeit aller Mitarbeiter auf uns. Wir folgten der Mitarbeiterin in das „Büro“ in einer eingefassten zweiten Ebene, wo wir eingefercht die Motive am Computer sichteten. Mit einem völlig veralteten Vektorenprogramm, fasste sie die Motive zusammen. Aufgrund Kompatibilitätsproblemen wurden unsere Motive völlig verpixelt dargestellt. Wir beschlossen es dabei zu belassen und waren gespannt was passiert. Nach langen Diskussionen und etlichen Kommunikationsskizzen handelten wir für 16 Motive einen Preis von umgerechnet 80 Euro aus.
Anschließend entdeckten wir (leider zu spät) ein kleines Geschäft, welcher Stempel mit individuellem Motiv aus Holz selbst schnitzt. Mit Händen und Füßen werkelten drei Vietnamesen mit Messer und feinen Sägewerkzeugen an handflächen-großen Stempeln. Das flinke Handwerk und die Ästhetik der Stempel waren imponierend. Wir gaben weitere fünf Motive in Auftrag. Sie kopierten unsere Motive, spiegelten sie und mittels Wasser und Schwamm brachten sie das Motiv auf den kleinen Holzblock.
Danach trafen wir uns mit der der Gruppe im Vietnam Fine Arts Museum.
Zurück im Hotel konnten wir nach sechs Stunden unsere Stempel im Stempelshop Tina Oha Khâc Dâú und die Holzstempel abholen.
Am Abend ging es mittels Transferflug nach Hong Kong.
Zusammenfassung: Nadja Barth
11. Tag, Donnerstag 24.10.2013, Hong Kong
Next stop after Vietnam was Hong Kong. Of course we had an idea of the cityscape awaiting us, but walking underneath the high buildings was definitely impressive and even a bit scary.
Our day started meeting Chi Wo Leung in his studio which he shares with Sara Wong Chi-hang. Together with some other artists they created Parasite, an exhibition space which started as a small project and is now turning into one of the most active contemporary art spots in Hong Kong.
His work is mainly in photography, but he includes also sculptural elements. He shared with us, how difficult it is to work in Hong Kong since film rolls are not even sold anymore, there is no market for it, and there are only a few places able to print his work. Even then, they still take very long. Therefore, he has worked in the last 10 years in south China where the production is much faster and they are specialized not only in photography production but also in working together with artists.
Unfortunately, Chi Wo Leung had to leave but we stayed in the studio with Sara. We could ask her a lot and talk a bit longer, but of course in Hong Kong life/time means work and money. So it went fast. The studio is situated in an industrial area far from the center, factory skyscrapers all around. There are many artist studios on the upper floors, though most of them smaller than the one we visited. Since rents are so high, many if not most of the studios are shared.
‚Parasite‘ didn’t start as an art space but as an art project. It aimed to be a place where artists working with space (architects as well) could produce big works and also take more time to produce their work. Hence it was turned not only into an exhibition space but also a studio. It slowly took the form of a permanent art space where they could respond to a need for curatorial projects and programs and international networking. But now artists don’t apply anymore but rather the curators choose the artists they want to curate.
Hong Kong has a different situation in the art scene than most of the other places we have been to on our trip. Although there are plenty of commercial galleries which are mostly interested in young artists, almost no money is invested in arts by the city. There are structures for art but much smaller than in China, and the economic and commercial sectors receive much more support than the cultural area. Surprising is the lack of a contemporary art museum. Frtunately M+ (which we visited a day after) will try to equilibrate this deficiency.
The way to succeed as an artist then, is to share a studio and create your own network after studies. This way you get more possibilities for new projects (similar to what happened in the case of Parasite). Summarizing, Sara said that the situation for artists is much easier these days than a few years ago when Parasite started. Now there are at least some chances to live from art although having a part time job is still necessary at times.
After this first meeting we drove to the center of Hong Kong for an appointment at Karin Weber Gallery, a nice small gallery. There we met the owner and visited the exhibition by the local artist Jaffa Lam, whose works are mostly on wood and objets trouvés. Even though she has an international gallery, many of the artists are from Hong Kong.
What Mrs. Weber shared with us was very valuable and interesting since it gave us a view of how young artists are educated and how they work. Artists used to look much more to the art of Europe, trying to make their work look more like it. Nowadays they are more comfortable producing work with their own aesthetics and themes.
She has worked a couple of times with graduate students and according to her, they are not very well prepared for the art market. Most of them come from Hong Kong universities and she stated, that they lack of a practical sense of doing things. Also they like to hop from gallery to gallery, to try to always be available for the market but that is of course unusual and shows a lack of loyalty to the prior gallery.
The gallery owner has lived in Honk Kong already for over 15 years and has experienced the changes of the city and its art. 20 years ago the city was known as a cultural desert, but now people become slowly more and more interested in art, even though art never had the status in Chinese life as for example in Europe. One of the reasons is the growing number of collectors, mostly Chinese millionaires. They buy in the hope, that the value of the artworks will boost. This means, that the market is always moving, but at the same time the taste and appreciation for art are rather absurdly non-existent in many cases. This left us (or at least me) with lots of questions hoping to get some answers by the end of the trip.
Only some streets away we reached in the late afternoon Parasite, which we were expecting to be bigger and more exciting. There is not much to say about it apart from the shock to see an exhibition where the curatorial aspect has much more weight had than the artworks themselves, and where the artist in residency is something more like ‚academic/philosopher/
11. Tag, Donnerstag 24.10.2013, Hong Kong
The Designers
Während die Gruppe Galerien besuchte, besprach die Designergruppe das Buchprojekt.
Wir kategorisierten die vorhandenen Stempel, besprachen Ideen zum Textaufbau und Platzierung innerhalb der Broschüre und auch die Platzierung der Sammlung von Drucksachen innerhalb der Reise.
Entscheidungen und Festlegungen können aber erst getroffen werden, wenn Bild- und Textmaterial vervollständigt sind. Die Ideen fassten wir in einem Handout für die Gruppe zusammen.
Zusammenfassung: Nadja Barth
12. Tag, Freitag 25.10.2013, Hong Kong
We had a stressful morning and were running late to our appointment with curator Pauline J. Yao. Having underestimated Hong Kong’s morning traffic and how difficult it would be to find the M+ office, located in a huge shopping mall. Eventually managed to find the right elevator and were greeted by the stunning panorama view of Kowloon bay. Pauline pointed out the planned location for the planned museum building before we had a seat in the conference room that was set up for us.
M+ is the new museum for visual culture in Hong Kong, as part of West Kowloon Cultural District, focusing on the 20th and 21st century arts. It will be a museum of visual art: Moving Image (Hong Kong film) / Design / Ink Art / Pop Culture / Architecture
M+ is set to develop content from a Hong Kong perspective with a global vision. While this goal is by no means unique compared to that of many museums around the world, the cultural ecology which M+ is part of has other traditions, histories and experiences than those that engendered today’s leading museums. M+s ambition is to be comparable with MoMa or Tate in size and relevance, and not like the existing museums in Hong Kong, who mostly are for the tourists.
It’s about having a global vision from a Hong Kong perspective and aim to raise the bar for museums in Asia. With a strong social political context and a strong public service ethos the M+ museum want to be for Hong Kong, and the around 8 million people who live there.
“A museum is not just about the building, it’s about the connection to the audience, the relation between content and audience.”
Pauline J Yao’s writing on Chinese art and production was an important and inspirational part of our research and we happily were able to ask her a lot of our questions after the presentation. What happens with the artwork when you work with a division of labor and outsource on a global scale? What is the actual purpose of doing things still by your self? What happens when there is no pressure in terms of time, space and money? Will biennales and new museums like M+ accelerate the tendency towards big productions?
We did not get all our questions answered but a bit more of an insight in the Chinese art scene. What we had heard, from the companies for art productions that we visited so far, was that everyone had a huge respect and fear of the competition with China. Quotes like “The only thing I’m scared of are the Chinese” was for example written down in my notebook from Thailand.
“If you want something, you just can hire people to do it for you in China, and they can do it cheeper, bigger and faster”
Pauline also talks about that most artist outsource their work partly or fully, but it’s not so much spoken about. Still, for her, it’s more convincing when an artist is transparent about the aspect of how an artwork came to be, as when they “hide” it or don’t address it at all. The “Made in China” aspect can also be a disturbing aspect if it’s not a part of the thought, a part of the concept.
The relationships between real and fake, high and low and the term “copy” are also interesting. The western world has a different way of looking at these terms and also a different take on authenticity. This is something to keep in mind as the world becomes more globalized and homogenized. Another topic was the relationship to size, which we later where confronted with when we arrived in China mainland, not only in terms of art production.
The M+ building has not been build yet, but the exhibition program already started:
http://www.mobile-mplus.hk/
Summary: Ingrid Ogenstedt
13. Tag, Samstag 26.10.2013, Shenzhen und Guanlan
Heute gleich um die Ecke vom Hotel, ohne große Verirrungen und Umwege, treffen wir Bruce Ding, der für die Öffentlichkeitsarbeit und Kunstvermittlung des OCAT (OCT Contemporary Art Terminal) in Shenzhen verantwortlich ist.
Zuerst schauen wir uns die aktuelle Ausstellung “Animism“ an. Der deutsche Kurator Anselm Francke hat für die Wanderausstellung, die bereits Station in Antwerpen, Berlin, Bern, Wien, New York gemacht hat, und danach in Seoul zu sehen sein wird, 30 internationale Künstler und Künstlergruppen mit 32 künstlerischen Arbeiten vereint. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt dabei auf Video und Animations- arbeiten. Es ist kein chinesischer Künstler vertreten, dafür begegnet uns ein Werk von Natascha Sadr Haghighian, deren Arbeit wichtig für unsere bisherige Recherche war. Nur zwei Kunstwerke wurden von den eingeladenen Künstlern direkt für die Ausstellung angefertigt, alle anderen Arbeiten existierten bereits.
Es gibt über China verteilt fünf Kulturzentren, die in einem Dachverband mit dem OCAT verbunden sind. In Shenzhen sitzt die zentrale Verwaltung und in Shanghai, Beijing, Wuhan und Xi’an gibt es eigene Häuser mit eigenen Schwerpunkten. Das OCAT hat seit 2005 den Fokus auf „Contemporary Art“. Seit 2012 ist es unabhängig von Unterstützungen durch den chinesischen Staat, die Förderer bestehen nun aus Firmen, die wiederum in staatlichen Besitz sind. Den Unterschied verstehen wir zuerst nicht und Bruce Ding gibt uns einen kurzen Überblick der Entwicklung Chinas nach der Wirtschaftsreform von 1978. Früher gab es nur direkte staatliche Kulturaufträge mit entsprechenden Auflagen über Form und Inhalt und heute gibt es eine relativ freiere Kulturförderung der staatlichen Firmen, deren jährliche Akquise wiederum den Kulturinstitutionen obliegt.
Im OCAT werden 6 Ausstellungen pro Jahr gezeigt, dazu kommt die alle 2 Jahre stattfindende Shenzhen Sculpture Biennale. Dem Namen nach geht es hauptsächlich um Skulptur, aber auch alle andere Sparten der zeitgenössischen Kunst sind vertreten. Das OCAT bietet ein Residency-Programm für Künstler, Kuratoren, Kunsthistoriker an. Die Personen werden vom OCAT ausgewählt und es kommen im Jahr ca 5 Teilnehmer für einen Zeitraum von einer Woche bis drei Monaten.
Die Metropolenregion Shenzhen ist gerade einmal 30 Jahre alt und entsprechend ist die Bevölkerung sehr jung. Diese Information ist wichtig, um die Ausstellungspraxis und Öffentlichkeitsarbeit des OCAT zu verstehen. Es gibt ein breites Interesse an Kultur und Kunst, die Kunst wird jedoch nicht unbedingt verstanden. Das OCAT schaut daher immer zuerst auf das Publikum bei der Konzeption einer Ausstellung. Durch Künstlergespräche, Vorträge, ein breites Angebot an Führungen und weitere verschiedenste pädagogische Ansätze wird versucht, den Besuchern einen Zugang zur Kunst zu vermitteln. Das bestätigt sich auch bei unserem Besuch – die nicht gerade einfache Animism Ausstellung ist sehr gut besucht und mehrere Führungen gehen gleichzeitig durch den Raum. Neben dem Ausstellungsraum gibt eine Bibliothek, die gleichzeitig Studienort und Veranstaltungsplattform ist.
Wir erfahren, dass die Ausstellungspraxis in China eine andere ist als in Europa, so wählen die Kuratoren meist Arbeiten aus, die sie bereits kennen. Die Arbeit mit Beauftragungen/Kommissionen ist eher ungewöhnlich. Dagegen ist es in Europa bei Großveranstaltungen wie etwa dOCUMENTA (13) üblich, viele der Arbeiten neu zu beauftragen. Weiter erfahren wir, dass es nur wenige Förderprogramme für Künstler gibt und besonders schwierig ist es, sich als junger Künstler zu etablieren. Meist hilft erst der Umweg über einen Auslandsaufenthalt und die Förderung durch ausländische Kulturinstitute, um bei den chinesischen Institutionen und Galerien Aufmerksamkeit zu bekommen. Ist die Bekanntheit erreicht, sind die Erwartungen an die Produktion neuer Werke und deren Preisentwicklung groß. Die Künstler stehen dann zwischen den Ansprüchen der Käufer, Museen, Förderer, Galerien… und den Eigenen. Die Kennerschaft für Kunst in China dahingegen sei klein: Die Menschen folgten dem großen Geld, im Gegensatz zu dem was sie mögen. Größe hat eine lange Geschichte in China: biggest, largest, tallest – the BEST!
Nach einem schnellen Essen in einer Suppenbar geht es mit einem Minibus in das Printmaking Village Guanlan.
Das Dorf ist halbwegs von Shenzhens Hochhausurbanisisrung umzingelt, die andere Hälfte öffnet sich den noch verbliebenen Reisfeldern. Die engen Gassen und alten kleinen Häuser erinnern in der Umgebung an ein Freilichtmuseum. Mittendrin eine große moderne Halle mit einer lichtdurchfluteten und großzügig ausgestatteten Druckwerkstatt für verschiedenste Techniken.
Auf großen Schautafeln wird an die progressive Tradition des New Woodcut Movement aus den 1930ger Jahren angeschlossen und das Dorf als Ort für internationale Druckgrafik beworben, mit bisher mehr als 500 Künstlergästen aus über 60 Ländern. Die chinesische Regierung hat die Guanlan Original Printmaking Base genauso wie das Malerdorf Dafen, als einen florierenden Wirtschaftszweig entdeckt und fördert seit einigen Jahren die Entwicklung der Infrastruktur. Die große Druckgrafikwerkstatt wird mit staatlichen Geldern finanziert und bis zu 50 Mitarbeiter unterstützen die internationalen Künstler bei ihrer Arbeit. Künstler können sich für einmonatige Aufenthalte bewerben. 5 bis 6 Künstler sind in der Regel zeitgleich anwesend und können die Ateliers im Obergeschoss der Druckwerkstatt nutzen. Alle Gastkünstler hinterlassen einige Drucke aus ihren Produktionen und damit verfügt das Zentrum über eine beträchtliche Sammlung zeitgenössischer Druckgrafik.
Zusammenfassung: Amina Brotz
13. Tag, Samstag 26.10.2013, Shenzhen
The Designers
Am Nachmittag fuhren wir nach einer eineinhalbstündigen Busfahrt in die Guanlan Print-Making Base. Ein kleiner gemütlicher Ort, der aus einer sehr ordentlichen Druckwerkstatt und kleinen Wohnhäusern bestand. Guanlan bietet auserwählten nationalen und internationalen Künstlern die Möglichkeit ihrer Kunst nachzugehen und ihr Raum zu geben.
Auf der Rückfahrt besprachen wir mit der Gruppe die Publikation. Wir einigten uns, dass die Reflexionsebene von Bild, Illustration und Text von beiden Seiten klar ausgearbeitet werden muss. Designer und Künstler sollen und müssen sich an einem Punkt treffen. Unter anderem die Frage nach dem Hintergrund, Möglichkeiten, Autorenschaft und Absender eventueller Produktionsstätten im ostasiatischen Raum – für Künstler und Handwerker gleichermaßen. Diese Frage bleibt aber noch offen, da sich die Gruppe noch in der Analyse befindet. Reiseberichte, Fotografien, Timeline, Illustrationen, Fundstücke sollen die Publikation bereichern.
Zusammenfassung: Nadja Barth
14. Tag, Sonntag 27.10.2013, Dafen
Wir fahren von Shenzhen mit dem Bus zum Oil-Painting Village Dafen. Eine Stunde lang geht es nur durch Stadt und bei der Ankunft verstehen wir erst, dass „Dorf“ nur bedeutet, dass dies eine ältere und kleinteiligere Struktur innerhalb der urbanen Struktur ist. In Dafen erwartet uns der bereits seit 13 Jahren dort ansässige und renommierte Künstler Yin Xunzhi.
Er erzählt uns von den Anfängen des Malerdorfes, als in den 1980er Jahren ein Hong Konger Geschäftsmann kam, um mit chinesischen Malern Bilder für den Hong Konger Markt zu kopieren. Die erste Generation Maler waren einfache Leute, Landarbeiter, Fischer und Bauern aus der Umgebung, die in Dafen lernten, ein Motiv oder einen Stil zu kopieren. Beliebte Motive waren Blumen & Landschaften, impressionistische Gemälde oder koloniale Idyllen mit asiatischen Frauen in weißen Kleidern. Laut Yin bedeutete dies dennoch einen künstlerischen Befreiungsschlag, da die Orientierung bis dahin der sozialistische Realismus der Sowjetunion war.
Seit fünf Jahren erlebt Dafen einen regelrechten Boom, die Regierung sieht den Ort als ein Zentrum der Kreativindustrie und investiert in Infrastruktur und Gebäude. Zum Beispiel wurde ein repräsentatives Museum gebaut, für das es jedoch keine Sammlung gibt. Was soll auch gezeigt werden, die angefertigten Kopien oder die vom Staat aufgetragenen Propagandabilder? Die Aufwertung der Stadt führte jedoch auch zu steigenden Mieten und damit dem drohenden Wegzug der Künstler. Um dem entgegenzuwirken wurde direkt hinter den messeartigen Hallen der Verkaufsgallerien ein riesiger Wohnblock mit subventionierten Mieten für die Künstler errichtet. Heute leben und arbeiten ca 8000 Maler in Dafen.
Gemalt wird „Commercial Art“ – Kopien bekannter Werke oder Auftragsarbeiten und in den letzten Jahren vermehrt auch „Originals“ – eigene Werke der Dafenküntler.
In Yins Atelier sehen wir beide Werkgruppen, viele bunte fröhliche kommerzielle Gemälde und eigene Bilder in einer düsteren Farbpalette mit Motiven, die sich kritisch mit dem Umbau der chinesischen Gesellschaft beschäftigen oder Tagespolitik aufgreifen. Zu verkaufen ist bei unserem Besuch nur Commercial Art, alle Originals werden für eine kommende Ausstellung in Beijing benötigt.
Die Nachfrage kommt aus China, Amerika, Europa und restliches Asien, mit ebendieser Abstufung. Die Nachfrage von chinesischen Kunden ist gestiegen und sie bezahlen auch besser als die internationalen Aufkäufer. Qualität, Bildinhalt und Stil bestimmen dabei den Preis. Yin verlangt für seine Bilder zwischen 200 bis 2000 Euro. Ist die Auftragslage hoch, bittet Yin befreundete Künstlerkollegen, ihn beim Malen der Bilder unterstützen. Es entstehen hochqualitative Bilder neben einfachen Bildkopien. Yin ist unter anderen dafür bekannt, für Künstler aus dem Westen Auftragsarbeiten anzufertigen, ua Christian Jankowski und Michael Wolf. Er malt nach Skizzen und Fotovorlagen und kommuniziert über E-Mail, bei umfassenden Aufträgen schickt er Skizzen und Fotos von jedem Arbeitsschritt.
Yins eigene Arbeit, die Original, verkauft er nicht, sondern möchte sie für eigene Ausstellungen nutzen. Er zeigt in seinen Bildern sehr realistisch, wie er sein Land erlebt. In seiner Kunst kann er sich, anders als in den ihm aufgetragenen Kopien, verwirklichen. „Der Gedanke des Künstlers kann nicht vom Staat kontrolliert werden.“ Die Bilder werden von den anderen Künstlern nicht verstanden, so dass für sie auch kein Konkurrenzdruck von seitens Yins entsteht.
Die Kunst bzw. das Motiv wird zum einen durch den Kunden und zum anderen vom Staat, zum Beispiel für Propagandazwecke vorgegeben. Aber der Trend hin zum Malen eigener Originale nimmt zu.
Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es vor, dass Originalbilder der Künstler schnell vergriffen sind und die Künstler auf ihre früher angefertigten Kopien zurückgreifen müssen. Wir sehen einem Künstler zu, der ein Monet-Motiv malt – ohne Vorlage. Das Motiv hat er so oft gemalt, dass es bereits fest in seinem Gedächtnis verankert ist. Aber auch bei der Anfertigung der Kopien wird als Hilfsmittel die Technik eingesetzt. Um den Malprozess zu beschleunigen, sind neben den Verkaufsshops auch kleine Druckereien eingerichtet, die Motive direkt auf die Leinwand drucken können. Die neueste Entwicklung sind 3-D Drucke ganzer Bilder, die nur noch mit wenigen Pinselstrichen nachgearbeitet werden. Wir staunen über eine Kopie einer amerikanischen Landschaftsmalerei, bei der wir nur bei genauesten Hinsehen erkennen, dass die Pinselstruktur und der pasteuse Farbauftrag gedruckt sind.
Interessant ist, wie die chinesischen Künstler schnell auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren. Zum Beispiel brach der Markt für Kopien während der Wirtschaftskrise von 2009 ein und es wurden mehr Originale gemalt. Für diese haben sich dann die chinesischen Kunden vermehrt interessiert und es gibt heute durchaus eine eigenständige Kunstszene in Dafen. Die Qualität der Bilder in Dafen ist gestiegen und somit lockt es auch ausgebildete Künstler und Kunststudenten in die Stadt. Zwischen den Verkaufsständen für billige Kopien gibt es heute Galerien für Originale mit Preisen bis zu € 40 000 pro Bild. Das Interesse an Originalen geht sogar soweit, dass erfolgreiche Werke wiederum in Dafen kopiert werden. Bei Ausstellungen mit Originalen gilt daher Fotografierverbot.
Nach einer eineinhalbstündigen Zugfahrt erreichen wir Guangzhou. Aufgeteilt auf drei Taxen fahren wir in das Künstlerdorf Xiao Zhou Cun und treffen Frank Gerlitzki, ein luxemburger Künstler und Dozent an der Guangzhou Academy of Fine Arts. Er führt uns durch das abendliche und gemütliche, „mittelalterliche“ Dorf hin zu seinem Atelier. Nach einem kurzen Plausch begleitet er uns durch enge Gassen, entlang an kleinen Bächen über verschiedene Brücken bis hin zu unserer Unterkunft. Währenddessen erzählt er uns, dass die Stadt Häuser und Flächen von den dort lebenden Menschen aufgekauft hat. Daraufhin wurden die Häuser immer wieder neu abgerissen, neu aufgebaut und wieder abgerissen. Das Dorf scheint in ständiger Entwicklung und wirkt zum Teil wie eine einzige Baustelle. „Das ist China!“
Text: Jónína Mjöll Thormodsdottir und Nadja Barth
15. Tag, Montag 28.10.2013, Guangzhou
Die morgendliche Fahrt mit öffentlichen Bussen zu der nicht weit entfernten Guangzhou Academy of Fine Art stellt sich als schwierig und vor allem langwierig heraus. Wir warten lange, müssen zwischendurch zu Fuss über eine gesperrte Brücke und warten wieder lange auf den Anschluss.
Viel zu spät kommen wir an und werden von Hu Bin begrüßt. Er ist Dozent für Kunstgeschichte und wird uns die Schule zeigen. Wir treffen auch Frank Gerlitzki und andere Lehrer der Hochschule, einige Studierende kommen hinzu und am nächsten Tag wird eine ganze Klasse uns bei den Firmenbesuchen begleiten. Der neue Teil der Fine Art Academy liegt auf einer großen Insel, voll mit anderen Universitäten, Studentenwohnheimen und anderen Einrichtungen. Das ganze Gebiet wurde in nur drei Jahren erschlossen und als Universitätszentrum gebaut. Die neuen Gebäude beherbergen die Bachelor Aussbildung, die Masters Studiengänge sind in der „alten“ Akademie in der Innenstadt.
Bei GAFA studieren ca. 8000 Kunst- und Designstudenten, aufgeteilt in Bachelor, Master und PhD Kurse. Ein Bachelor Abschluss dauert 4 Jahren und der Master Abschluss weitere 3 Jahren. Im Bachelor lernen Studenten viel Technik z.B Bildhaurei, Modelieren, Keramik, Zeichnung und Malerei usw. Und beim Master arbeiten sie frei mit ihrem eigenen Thema.
Wir waren zuerst in der Bildhauerei, in der Metallgusswerkstatt. Es gibt zwei Induktionsschmelzöfen und vier Brennöfen zum Ausschmelzen der Formen bzw Vorheizen für den Guss, dazu jede Menge Schweißgeräte und Schleif- bzw Poliermaschinen. Ungewohnte Werkstattgrößen für eine Hochschule aber es sind 300 Bildhauereistudierende, die sich diese Ausrüstung teilen. Da wir zu spät kamen, sind die Werkstätten für Keramik, Metall und Holz schon geschlossen. Die Öffnungszeiten sind nur vier Stunden am Morgen, was uns verwundert bei der enormen Ausstattung. Jede Werkstatt hat fest angestellte Assistenten und Techniker, die den Studierenden bei ihren Projekten helfen.
Danach sind wir zu den Hallen der Bildhauereistudios gegangen. Dort arbeitete eine Gruppe Studenten an lebensgroßen figürlichen Plastiken, die für den Abguss mit Polyesther vorbereitet wurden. Daneben kleinere Klassenzimmer für Aktmodellieren, eines neben dem anderen. Bei den Studios gab es eine riesige Halle für Probeaufbauten und Präsentationen.
Es gibt 5 große Malereistudios bei GAFA. In einem Studio arbeiten etwa 30 Studenten zusammen. Jeder hat einen Schlüssel für sein Atelier, daher können sie immer arbeiten solange sie möchten und dürfen auch durch die Nacht arbeiten.
Wir waren am Nachmittag auf dem Campus und haben sehr wenige Studenten gesehen. Die Lehrer erzählten uns, dass die meisten künstlerischen Kurse am Vormittag stattfinden und der Nachmittag für Kurse wie Kunstgeschichte, Englisch oder Landeskunde da ist.
Ich fragte eine Absolventin, wie die Studierenden ihre Arbeiten realisieren. Sie antwortete, dass alle Werkzeuge oder Maschinen an der Akademie frei zu nutzen seien, aber die Arbeitmaterialien müssen von den Studierenden selbst besorgt werden. Bei großen Mengen sind die Professoren und Mitarbeiter behilflich und sie verfügen meißtens über Verbindungen zu entsprechenden Firmen.
Zusammenfassung: Jieun Lee
15. Tag, Montag 28.10.2013, Guangzhou
The Designers
Am Abend brachte uns Lu den langersehnten Dummy aus Hanoi mit. Dieser übertraf unsere Erwartungen. Alle Punkte wurden wie besprochen in vollster Zufriedenheit umgesetzt. Wir stellten aber fest, dass wir die Seitenzahl vergrößern müssen und auch das Cover war uns zu stark und ist nicht stimmig mit dem dünnen Papier aus dem Innenteil. Ein weiterer Dummy ist in Planung.
Die Gruppe hat inzwischen schon reichlich Material an Fundsachen gesammelt, so dass es sich lohnt die Sachen in Bremen zu sichten. Außerdem die Sichtung aller Fotografien und Illustrationen. Nach dem Besuch in Dafen stellt sich im erhöhten Maße die Frage, wann und zu welchem Zeitpunkt ein Künstler noch Autor seines Geistes und seines Handwerkes ist. Natürlich fragen wir uns auch, inwieweit man noch Gestalter ist, wenn man ihn selbst als Auftrag abgibt? – Design als Auftrag.
Zusammenfassung: Nadja Barth
16. Tag, Dienstag 29.10.2013, Foshan und Guangzhou
Besuch bei Qigu Sculture Art in Foshan
Heute sind wir zusammen mit den Studierenden der Experimental Art Klasse von Frank Gerlitzki am GAFA unterwegs, eine große Gruppe und wir brauchen einen Reisebus. Nach einer 45 minütigen Autofahrt aus dem Zentrum Guangzhous gelangen wir nach Foshan, der Geburtsstadt von Bruce Lee und heute weltgrößter Produktionsort für Sanitärkeramik. Wir haben hier eine Verabredung bei Qigu Sculpture Art, einer Produktionsstätte für Kunst und Design.
Im Showroom werden wir von der Marketing Direktorin Liya Ma und dem künstlerischen Leiter Luo Zhiqi empfangen, umgeben von Skulpturen aller Art. Es gibt Bronzen, Keramiken, Holz, Stein, Edelstahl, Fiberglas etc. Darunter auch die lebensgroße Bruce Lee Figuren aus poliertem Edelstahl, die wir schon auf alibaba.com als Vorzeigestücke der Firma gesehen hatten. 50 dieser Figuren wurden für den Künstler Shu Yong hergestellt und bei den olympischen Spielen in Peking als Installation gezeigt. Frau Ma betont, dass diese Skulpturen ausschließlich für diesen Auftraggeber hergestellt wurden und die Wahrung von Copyrights eine wesentliche Bedingung der Zusammenarbeit darstellt.
Im Gespräch erfahren wir, dass Luo Zhiqi vor 20 Jahren als frisch absolvierter Bildhauer der Guangzhou Academy of Fine Arts bei Qigu einstieg, schon bald zum kreativen Kopf der Firma wurde und diese auf die Realisierung von Skulpturen spezialisierte. Für die Auftraggeber übersetzt er Skizzen oder Fotos in Modelle und kann mit sehr wenig Information/Vorarbeit schon einen Entwurf erstellen. Seine Expertise stützt sich insbesondere auf die lange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Künstlern, so dass er, wie er sagt, nach einer detaillierten Beschreibung ein Gefühl für das gewünschte Produkt bekomme.
Besonders hierbei ist, dass die gesamte Umsetzung Handarbeit ist und anstelle von Vergrößerungen mit digitalen Hilfsmitteln, das Vertrauen in das Können und die Erfahrung von Luo Zhiqi steht. Die Kommunikation mit den Designern und Künstlern die etwas in Auftrag geben, läuft hauptsächlich über das Internet, einige besuchen die Produktionsstätte kein einziges Mal vor dem Abschluss der Werke. Die Auftraggeber sind hauptsächlich chinesische Künstler, die Firma richtet ihr Angebot aber auch an internationale Künstler und hat schon mit verschiedenen gearbeitet. Wie bei unserem Gespräch auch, wird in solchen Fällen zur Verständigung ein Dolmetscher hinzugezogen.
Wir bekommen eine Führung durch eine der 4 Werkshallen und es wird erklärt, dass diese Hallen den Aufträgen angepasst werden, also flexibel und unterschiedlich nutzbar sind. Lediglich die Werkstätten für Steinbearbeitung und den Stahlguss sind ausgelagert. Dort arbeiten etwa 10 Personen und beim Firmensitz 40. Fast alle wurden dort angelernt und hatten keine Vorausbildung, einige wurden als 17 Jährige angestellt und sind seit der Gründung dabei. Die Kontinuität der Mitarbeiter wird als Qualität angesehen.
In der Halle wird gerade an einem riesigen Sumoringer gearbeitet, das Tonmodell soll später in Polyester realisiert werden. Auftraggeber ist ein französischer Künstler, fast täglich werden Fotos vom Prozess geschickt und die Korrekturen kommen per Email. Es können Werke mit einer Höhe von 10-20 Metern geschaffen werden, je nach Material. Außerdem sehen wir einen Löwen aus getriebenen Kupfer, eine Technik die man in Europa nur noch selten sieht.
Wenn sie nicht für Künstler arbeiten, gestalten sie Möbel und exklusive Inneneinrichtungen wie zB Treppengeländer für Hotels.
Zusammenfassung: Zoe Dittrich-Wamser
Besuch bei Guangzhou Fangyuan Sculpture Art Manufacture Center und Topoo Home & Decor
Letzte Station unserer Reise besuchen wir noch Fangyuan Sculpture. Zu Beginn sind wir etwas enttäuscht, denn ein Teil der Firma ist spezialisiert auf exklusive Edelstahlmöbel. Hinzu kommt, dass wir am Firmensitz gelandet sind, an dem sich leider nicht die Produktionsstätten befinden.
Wir werden von einem großen Showroom in den nächsten geführt. Hier reihen sich ausgefallene Edelstahltische, -sofas und -stühle sowie riesigen Vasen aus Polyester aneinander. Die Möbel werden im eigenen Haus entworfen oder entstehen in Kooperationen mit Designern und Künstlern. Im Moment wir zB mit einem Designer aus Katar gearbeitet, der dortige Hotelneubauten einrichten wird. Die Firma präsentiert sich ua auf der Möbelmesse in Mailand, der größte Absatzmarkt ist jedoch China. Alle Edelstahlmöbel sind gegossen oder werden von Hand aus Blechen getrieben.
Die Firma hat ca. 80 Mitarbeiter und 5 Designer. Je nach Auftragslage werden weitere Arbeiter hinzugezogen. Ansonsten wird aber alles in den eigenen Produktionsstätten hergestellt. Je weiter wir durch die weitläufigen Räume geführt werden, umso erstaunter sind wir. Sie arbeiten in Bronze, Kupfer, Edelstahl, Fieberglas und Marmor. Wir sehen Skulpturen die von weitem wie Marmor wirken aber tatsächlich aus Polyester hergestellt sind, andere sehen aus wie Porzellan, sind jedoch aus Edelstahl.
Für die Arbeit mit Künstlern gibt es im Gebäude 6 Ateliers, die auch regelmäßig genutzt werden. Der Chef der Firma ist selbst Künstler und hatte an der GAFA studiert, die wir bereits besucht hatten.
Auch bei Fangyuan Sculpture könnte man mit nur einer Zeichnung kommen und sich diese in jeglicher Form, Material und Größe anfertigen lassen. Aktuell erstellen sie für einen Künstler eine Skulptur für den dieser nur Fotoausschnitte schickte und grobe Anhaltspunkte für die Ausführung nannte. Hier passiert es schnell, dass sie mehrere Modelle anfertigen müssen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
Für mich am überraschendsten ist die Tatsache, dass sie nicht mit 3-D Scannern und Fräsen arbeiten. In penibler und feinster Handarbeit werden für die Vergrößerungen Modelle angefertigt. Aktuell arbeiten sie an einem Pferd, dass am Ende eine 14 Meter große Bronzeskulptur wird. Im ersten Schritt wird ein Modell aus Ton angefertigt, das in diesem Fall knapp 2 Meter hoch ist. Wenn diese Ausführung den Vorstellungen entspricht wird ein neues Model in 1:1 aus Ton erstellt. Für das Pferdemodell wird ca. ein halbes Jahr eingerechnet (Modelle für die Möbel sind nach 45 Tagen fertig). Die Produktion dieses Pferdes wird inklusive Material rund eine halbe Million Dollar kosten.
Wir werden durch immer neue Räume geführt in denen Modelle und Fotos von fertigen Skulpturen zu sehen sind. Es ist kaum vorstellbar, in welchem Ausmaß sie produzieren. Das größte Vorhaben, das derzeit projektiert wird, ist eine 100 m hohe Skulptur aus getriebenen Kupfer, wobei der 50m hohe Sockel ein Shopping Center beherbergen wird. Ein schon realisiertes Beispiel war eine Art Quadriga Skulptur (jedoch mit 6 Pferden) aus vergoldeter Bronze. Die Pferde dieser Skulptur hatten eine Höhe von 8 m und der Auftraggeber, eine Immobilienfirma, bestellte gleich eine Auflage von 6 Exemplaren des Ensembles. Viele der Großaufträge kommen jedoch direkt von staatlichen Stellen, kleinere Aufträge werden komplett über das Internet abgewickelt.
Zum Abschluss besichtigen wir die Modellierhalle, die direkt an die Schauräume und Gastateliers anschliesst. Hier wird zur Zeit an einem Eingangstor für den neuen Hauptsitz einer Immobiliengesellschaft in Macao gearbeitet. Zwei Arbeiter erstellen ein vier Meter hohes Modell aus Ölton, mehrere Lagen ineinandergeschlungener Muster mit Pferden und Vögeln und allerhand Zierrat. Das mag unspektakulär klingen, aber diese Tür wird am Ende 24 Meter groß sein, aus Bronze, Edelstahl, Silber und Gold bestehen, mit beweglichen Elementen und noch mit Diamanten versehen.
Zusammenfassung & Fotos: Sara Förster
16. Tag, Dienstag 29.10.2013, Guangzhou
The Designers
Nach dem Besuch der Foshan Qigu Sculpture Art gingen Samuel, Clemens, Nadja, Amina, Zoe und Paula in die University of Fine Arts im Zentrum und trafen sich mit dem Studenten Ling, der an der Universität Kalligrafie studiert. Mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Englisch zeigte er uns einige seiner Arbeiten in der Kalligrafie und welchen Einfluss und Bedeutung das Ying Yang in der Strichführung und den Zeichenformen an und in sich haben. Seine Arbeiten markiert er mit einem namenseigenen Stempel, eine Art Exlibri. Dies ist die gebräuchliche Form des Stempels in China. Ling erzählt uns, dass die Ausbildung dazu drei Jahre dauert. Verarbeitet wird der Stempel in Stein (eine Art Speckstein) in Daumengröße und meist am Kopfende bereits verziert wird. Die Motive bzw. der Name kann in Positiv- oder Negativform dargestellt werden.
An einem Beispiel führt uns Ling sehr gewissenhaft das Handwerk des Gravierens in Stein vor. Nachdem wir uns für ein eigenes Motiv entschieden haben, dürfen wir selbst gravieren. Ling zeichnet die Vorlage auf einem dünnen Pergament nach und überträgt sie mittels Klebstoff und Wasser auf den Stein. Abwechselnd schneiden wir mit einem scharfen Messer Konturen und Flächen aus dem Stein heraus. Die Stempelfarbe besteht aus einer rot eingefärbten knetartigen feuchten Masse. Sie ist dicker und trocknet sehr schnell.
Mit dem Ergebnis sind wir alle sehr glücklich und bedanken uns bei Ling mit ein paar Skizzen aus unserem Buch.
Zusammenfassung: Nadja Barth
17. Tag, Mittwoch 30.10.2013, Guangzhou
Es ist der letzte Tag und der größte Teil der Gruppe ist schon auf der Rückreise. Alleine mache ich mich auf den Weg zu Vitamin Creative Space, eine der innovativsten Galerien Chinas und nach dem groben Übersichtsstadtplan von der Hotelrezeption, mehr oder weniger um die Ecke.
Ich laufe durch die Stadt. Nach einer Weile komme ich zu einem Viertel mit Stoffgeschäften, eines neben dem anderen und auch die Seitenstrassen sind soweit das Auge reicht voller Stoffgeschäfte. Überall geschäftiges Treiben, Händler und Kunden eilen hin und her, Waren werden in riesigen Mengen herumgefahren. In meiner Ahnungslosigkeit denke ich – das ist organisiert wie in Paris, alte Handwerks- und Händlerviertel, alle paar Straßen ein neues Gewerbe… Nach anderthalb Stunden und gefühlten 10 km Stoffgeschäften erreiche ich endlich das nächste Viertel – Accessoires: Knöpfe, Reißverschlüsse & Stickdetails soweit das Auge reicht. Auf meinem Stadtplan habe ich gerade einmal die nächste Straßenecke erreicht und die Galerie ist noch in weiter Ferne.
Die Stadt ist riesig und die Urbanisierung geschieht in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Mein Plan hilft nicht mehr weiter, weil die Straßen schon längst anders verlaufen. Ich gebe das Laufen auf und nehme ein Taximoped, nach einer langen Fahrt und vielen Fragen nach dem Weg erreichen wir die Adresse. Auf der Homepage der Galerie gab es eine Detailkarte und einige Fotos aber alles ist umgebaut und ich stehe auf einem alten Markt und suche zwischen Ständen mit Fischen, Schlangen, Fröschen und phantastischen Gemüsen nach einer angesagten Galerie. Erst ein Telefonanruf bringt die entscheidende Information: In das schrammelige Internetcafe zwischen den Fischständen rein und über das Treppenhaus in den 3. Stock des unscheinbaren Gebäudes.
Dort öffnen sich geräumige Ausstellungsräume und ein großes Office mit Archiv. Die Galerieassistentin Zoie Yung empfängt mich und führt durch die Ausstellung, mehrere Werkgruppen von Xu Tan: Questions, Soil and „Socio-Botanic“. Pflanzen- und Bodenproben, dokumentarische Fotos, Untersuchungsprotokolle, Recherchematerial und Interviewvideos führen zurück zum Land, auf dem Guangzhou, Shenzhen und die anderen Städte des Pearl River Delta sich ausbreiten. Bauern sprechen über den Verlust ihrer Felder und wie sie versuchen, neue Anbauflächen auf Hausdächern, an Straßenecken oder gar als schwimmende Pflanzeninseln auf dem Fluß zu finden. Xu Tan selbst legt Sanktuarien an und versucht, die Flächen und den Boden selbst über die Veränderungen berichten zu lassen. Ein Video zeigt in langen Einstellungen einen Wald am Rande von Shenzhen. Bei der Entwicklung des ehemaligen Fischerdorfes vor 30 Jahren wurde der gesamte ursprüngliche Wald gerodet, mit Drainagen durchzogen und durch Neupflanzungen mit Nutzholzbäumen auf die kommende Urbanisierung vorbereitet. Das monologische Voice-Over des Künstlers beginnt damit, dass alle Natur um ihn herum jünger sei als er selbst. Bei den rational gepflanzten Bäumen handele sich um soziale Pflanzen, in einer Gemeinschaft stehend. Dazwischen krumme, verwachsene Bäume, die er als anti-soziale Pflanzen bezeichnet. Es gibt keinen äußeren Anlass für die andere Wuchsart, es passiert einfach und sie sind immer noch Teil desselben Waldes.
Große Metaphern zum Abschluss der Reise und ich bin froh, diesen Ort doch noch gefunden zu haben.
Zusammenfassung: Ingo Vetter